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Und wieder ruft Frankreich…

Frankreich bleibt für Deutschlands Höhlentaucher einfach die nächstgelegene und beste Adresse um diesem außergewöhnlichen Hobby nachzugehen. Auch in diesem Jahr hat sich eine Mischung aus Starnberger Tauchpartnern und Cavebase Mitgliedern auf den Weg gemacht um diese sehr schöne Gegend ausgiebig zu betauchen.

Wie immer steht zu Beginn die herausfordernde Anfahrt auf dem Programm, 1300km mit einem 100er Anhänger sind schon eine harte Nummer. Nach 15h „dienstlicher Reisezeit“ waren wir auch schon an unserem Ferienhaus angekommen. Vorher haben wir allerdings noch schnell der Ressel und der Landenouse einen Besuch abgestattet, die letzten Tage hatte es immer wieder geregnet und wir wollten unbedingt noch am Anreisetag die Bedingungen überprüfen. Der Flow in der Ressel war von außen betrachtet fast schon grenzwertig, aber wir waren der Meinung, dass es einen Versuch wert sein würde. Die Landenouse hatte einen recht hohen Wasserstand und wäre eine gute Alternative. Der Plan stand: Ressel, zweimal den deep loop durchtauchen.

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Am ersten Tauchtag ging‘s um 6:30 Uhr los; aufstehen, frühstücken, Auto packen und bereits um 8:00 Uhr standen Tobias und ich an der Ressel, völlig unerwartet – völlig alleine. Nach einer weiteren Stunde war auch schon unser Equipment am Einstieg platziert. Jeder von uns hatte folgendes dabei:

Das eintauchen in die Höhle war eine wirklich harte Nummer, am Ausgang blies die Höhle mit einer mir bis zu diesem Zeitpunkt unbekannt starken Strömung. Es war unmöglich mit unserem Equipment in die Höhle zu tauchen, unsere ADV42 Scooter waren nicht stark genug und so beschlossen wir jedes Teil einzeln mit dem Discovery RS in die Höhle zu fahren. Erst nach 60min. waren wir am Schacht angelangt und konnten unser 17/55 stecken.

Selbst im Schacht war die Strömung deutlich spürbar, ehrlich gesagt nervte sie gewaltig, bei jedem Halt, bei jedem Stagewechsel zog die Strömung Scooter und Stages mit sich und als Resultat haben sich immer wieder die Ausrüstungsteile so ineinander verkeilt, dass mehrere Minuten zum neu sortieren erforderlich wurden.

Dummerweise hatte ich auf meiner Bottom Stage einen Apeks Regler montiert, der durch seine Überkompensation auf 70m Wassertiefe, bei einer Eindringtiefe von ca. 1200m, den Rebreather zum unkontrolliertem Abblasen brachte, ehe ich es bemerkte war die Stage fast leer, Tobias kontrollierte zwar noch die Situation, konnte das Abblasen aber auch nicht weiter verhindern – zu diesem Zeitpunkt war uns der Grund für das Abblasen einfach nicht klar, also Rebreather außer Betrieb genommen, OC gegangen, Daumen hoch!

Nach ca. 5Min. OC Atmung konnte der Rebreather wieder in Betrieb genommen werden. Am D20 Frame, der nun als Bailout im Rebreatherbetrieb verwendet wurde, sind glücklicherweise MK25 Regler montiert, die ihren Mitteldruck konstant halten. Somit war der Rebreather wieder voll einsatzfähig und wir konnten wie geplant austauchen.

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Leider konnten wir den zweiten deep loop nach diesem Problem nicht mehr tauchen, also ging es mit der Strömung und „Vollgas“ wieder auf den Weg nach Hause. Nach ca. 4h Tauchzeit sind wir erleichtet aber auch ein wenig genervt aufgetaucht.

Landenouse – bis zum „bitteren“ Ende

Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der Landenouse, vor uns war bereits eine Höhlentauchgruppe aus Frankfurt im Wasser, wir beobachteten deren Treiben sehr gespannt und als die Gruppe abtauchte wässerten wir unser Equipment.

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Tobi und ich hatten uns vorgenommen die Landenouse bis zum Ende auf ca. 90m, bei ca. 800m Eindringtiefe zu betauchen. Als Equipment hatten wir dabei:

In Summe also etwas weniger als am Vortag in der Ressel, die Fahrt durch die Landenouse war ein Traum, die Sicht war im vorderen Bereich nicht so gut, wurde aber im hinteren Teil immer besser. Stellenweise konnten wir sicher über 6m weit schauen. Die Landenouse ist vom Profil her eine sehr schöne Höhle, nicht tief, schön kurvenreich, auf- und ab’s und das alles bei recht komfortablen Gangdimensionen. Tobi und ich sind also fröhlich bis zum Ende vorgescootert. Im hinteren Teil waren wir beide gezwungen unser 12/60 zu stecken, die Höhle nimmt auf den letzten Metern sehr rasant an Tiefe zu, 88m waren das Maximale, außer einem Kieselversturz gibt es da aber nicht viel zu sehen.

Der Rückweg war genau so entspannend wie der Hinweg, auf 21m noch schnell die Heizung angesteckt und die mollige, externe Wärme in 13°C „warmen“ Wasser genossen. Nach etwas über 3h Stunden waren wir wieder an der Oberfläche angekommen. Ein schöner Tauchgang.

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Trou Madame

Immer einer Reise wert, zwar schwer zu erreichen, aber sehr einfach und auch sehr schön zu betauchen. Der Wasserstand war recht hoch, und so konnten die sonst im trockenen liegenden Passagen bequem übertaucht werden. Die Sicht war mit 20m sehr, sehr gut. Das ganze Team hatte sich für den heutigen Tag vorgenommen hier zu tauchen. Um die Anzahl der Ausrüstungsgegenstände die vorzutragen sind, zu reduzieren, haben wir beschlossen, dass wir nur 4 OC Geräte, 7 Stages und einen Sidemount Rebreather vortragen. Getaucht wurde in zwei Teams, Team Eins mit 4 Personen und Team Zwei mit 3 Personen.

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Folgendes Equipment haben wir verwendet:

Im Vergleich zu den beiden vorherigen Tagen also ein sehr angenehmer Tauchgang, trotz der leichten Strömung erreichten wir nach 40min. die 500m Marke und beschlossen den Rückweg anzutreten, nach weiteren 26min. waren wir bereits wieder am Eingang angekommen, ein kleines Indiz dafür, wie stark die Strömung hier unseren Flossenvortrieb beeinflusste.

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Team Zwei tauchte etwas länger und nachdem hier auch alles nach Plan verlief, verräumten wir das Equipment wieder in unseren Fahrzeugen und fuhren zum Grillen in unsere Ferienwohnung.

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Ressel die 2.

Die Strömung in der Ressel hatte sich mittlerweile gelegt, so dass Tobias und ich vor der Wahl standen entweder die Biwak Halle oder den deep loop erneut zu betauchen. Wir entschieden uns für den deep loop – diesmal aber mit zwei Umrundungen. Equipmenttechnisch hatten wir dasselbe dabei wie bei unserem ersten, gescheiterten Versuch. Diesmal klappe alles nach Plan. Alle Apeks Regler wurden von den tieferen Gasen verbannt und somit funktionierte der Rebreather auch wie gewohnt. Nach 5h war der Tauchgang vorbei und die Impressionen der hinteren Gangverläufe wirkten noch lange nach, ein sehr schöner Tauchgang mit wirklich interessanten Felsformationen.

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Ressel die 3.

Tobias entschied sich für einen Tag Pause, seine Ohren drohten sich zu entzünden und wir wollen unseren letzten Tauchgang nicht gefährden. Ich habe die Gelegenheit genutzt um UW-Fotos von Ike, Benjamin und Anke zu schießen. Manuel und Florian haben beschlossen den deep loop zu tauchen, also haben alle fleißig mit angepackt und die beiden bei der Schlepperei unterstützt. Am Abend wurde ausgiebig das Erlebte diskutiert – ein entspannter, wenn auch zeitweise leicht verregneter Tag.

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St. Saveur

Biwak Halle oder St. Saveur? Tobias und ich beschlossen die St. Saveur zu betauchen. Tobias kannte alles hinter dem Versturz liegende nicht und damit war es für uns beide eine neue, unbekannte Höhle – und etwas aufregender als die Biwak Halle. Auf dem Plan stand, den Versturz zu passieren, den hinteren Teil auszukundschaften und wenn möglich die 100er Marke zu erreichen. Unser Equipment für diesen Tauchgang bestand aus:

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Der Eingangsbereich wurde auf Grund der starken Strömung wieder zu einer Herausforderung, wie bei der Ressel waren wir gezwungen jedes Teil einzeln in die Höhle zu transportieren und das bei einer wirklich beeindruckenden Strömung. Dazu kommt noch, dass der Eingangsbereich mit einem D20 Frame zu einer Restrcition wird und erst nach mehreren Versuchen konnten wir diesen Teil der Höhle hinter uns lassen.

Der Tauchgang war wirklich beeindruckend. Die Höhle fällt schnell auf über 70m ab, steigt dann wieder auf, bietet mit einem Versturz eine kleine, aber unproblematische Restriction um danach wieder rapide auf 80m zu fallen.

Die Leinensituation ist bis kurz hinter dem Versturz sehr aufgeräumt. Ab 80m beginnt aber allerdings ein kleines Chaos, kreuzende Leinen nach oben, nach unten, seitlich, auf dem Boden liegend. Fast überall liegen alte und verwaiste Leinereste. So war es nicht verwunderlich, dass wir den tiefen Spalt zunächst nicht entdeckten, erst nach dem zweiten Anlauf folgten wir den richtigen Leinen zu einem wirklich beeindruckenden Spalt hinab auf über 100m Wassertiefe.

Unser Plan bis 100m zu tauchen ging folglich auf, ehrlich gesagt haben wir uns beide geärgert, dass wir nur ein 12/60 dabei hatten, aber mit diesem Gas hatten wir bei 100m bereits die Bandbreite ausgeschöpft. Also drehten wir kurzerhand bei 100,0m Wassertiefe um und tauchten den gleichen Weg zurück.

Nach etwas über 5h Tauchzeit war auch diese Impression schon wieder zu Ende, zufrieden und erschöpft räumten wir zusammen mit Benjamin und Anke unser Equipment in den Hänger und begaben und auf unseren Heimweg. In der Ferienwohnung war das Essen bereits zubereitet und die Woche Tauchen ging mit einem herrlichen Grill-Festmahl zu Ende.

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Ich hoffe es hat gefallen,

Wilke

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Kommentare

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Anmerkung:

Bereits erfolgte Kommentare:

Wilke, 10.04.2013 - 19:38 Uhr
... Mein \"erster Rebreather\" ist ein AH-1, sozusagen eine 1:1 Kopie vom RB80,
seiner Zeit hergestellt von GDS und mein \"zweiter Rebreather\" ist ebenfalls
eine RB80 Kopie, allerdings vollständig aus Kunststoff, den Hersteller dieses
Gerätes möchte ich aber nicht nennen, ist aber nicht GDS gewesen... Ein
Rebreather für die Montage im Frame, der andere wird als Sidemount eingesetzt, LG
Wilke

nafets, 09.04.2013 - 23:52 Uhr
..mal ne blöde Frage, ist das nen Original RB? oder nen RB100?