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Übersicht

Sinn und Zweck:

Lampenkommunikation - jetzt geht er zu weit! Nein tu' ich nicht. Die Lampenkommunikation ist im gesamten Tauchsportbereich völlig verwaist. Jeder von uns hat es beim Nachttauchen gelernt. Runder Kreis mit dem Lampenkegel auf den Boden gezeichnet steht stellvertretend für das "ok" Handzeichen. Aber nur sehr, sehr Wenige erinnern sich. Keiner scheint es zu kennen. Vom Anfänger bis hin zum Tauchlehrer - eine völlige Ratlosigkeit schlägt einem beim Einsatz dieses Zeichens entgegen. Den Beweis dafür zu erbringen ist denkbar einfach: Zeichnet während eines Tauchgangs einen Kreis mit dem Lichtkegel auf den Boden - am besten bei einem fremden Taucher. Als Reaktion wird nichts passieren! Dann fragt man den gleichen Taucher per "ok" Handzeichen ab. Er wird in der Regel prompt antworten, egal ob es sich um einen fremden oder bekannten Taucher handelt. Viel Spaß.

Warum aber Lampenkommunikation in diesem Bereich aufnehmen? Nun der Sinn und Zweck liegt darin begründet, dass wenn man die Lampenkommunikation ernsthaft betreibt, entspannt tauchen kann - und es wird sicherer. Alle DIR Gegner haben natürlich recht. GUE bzw. DIR hat die Lampenkommunikation nicht erfunden - sicher nicht, aber GUE setzt sie sehr konsequent ein und das entlastet die Taucher, entspannt den Tauchgang und macht ihn letztlich auch ein wenig sicherer.

Anwendungsbereich:

Anwendungsbereich? Der Anwendungsbereich erschließt sich auf das gesamte Tauchen, bei Tag, bei Nacht, am Wrack in der Höhle - einfach überall. Aber warum soll jetzt eine konsequente Lampenkommunikation den Tauchgang entspannen? Gaaanz einfach. Dazu folgendes Szenario wie es immer wieder zu beobachten ist:

Tauchgang bei widrigen Sichtverhältnissen, die Taucher tauchen nebeneinander, die Sicht beträgt runde 4m, Handschuhe und Ausrüstungssilhouette sind nur noch schemenhaft erkennbar. Beide Taucher haben ihre Lampen eingeschaltet und erkunden ihre Umgebung. Es wird wenig gesprochen (kleiner Scherz). Taucher Nr. 1 will wissen ob bei Taucher Nr. 2 alles in Ordnung ist. Also scheint er ihm leicht ins Blickfeld, ins Gesicht, fuchtelt unkoordiniert mit der Lampe am Boden herum oder (mein Favorit) er tippt seinen Tauchpartner kurz an um dessen Aufmerksamkeit zu erlangen. Dann gibt er ihm das klassische "ok" Handzeichen, weil die Handschuhe aber nicht gut zu sehen sind, beleuchtet er sein Handzeichen mittels Tauchlampe. Sein Tauchpartner erkennt das Zeichen, formt seine Finger ebenfalls zu dem "ok" Zeichen und beleuchtet die formschöne Fingerstruktur ebenfalls. Es ist natürlich klar, dass beide Taucher sich aufrichten, Blickkontakt suchen... kurzum diese Vorgehensweise erschwert die Kommunikation und letztlich auch den Tauchgang. Das muss nicht sein - wirklich. Das Leben kann so einfach sein, egal welcher Sekte ein Taucher angehört. Eine effektive Lampenkommunikation macht das Leben einfach einfacher. Zum Vergleich, dass gleiche Szenario noch einmal, diesmal jedoch mit einer gezielt eingesetzten Lampenkommunikation:

Taucher Nr.1 will wieder wissen ob alle in Ordnung ist. Es "malt" mit seinem Lichtkegel einen Kreis auf den Boden. Sein Partner reagiert und zeichnet als Antwort ebenfalls einen Kreis auf den Boden und signalisiert so das alles in Ordnung ist. Das war's!

Jeder der dies jetzt gelesen hat wird schmunzeln, sich aufregen, DIR verteufeln, die Augen verdrehen u.v.m. Und viele werden denken: "Mein Gott, dass ist doch wirklich nix Neues". Wie gesagt, ist es auch nicht. Aber trotzdem: Es macht keiner! (Versucht einfach mal das Experiment wie unter "Sinn und Zweck" beschrieben)

Voraussetzungen:

Man muss logischer Weise eine Lampe haben und diese sollte auch eingeschaltet sein. Man kann die Lampe auch ruhig schon etwas früher einschalten um die Standardkommunikation zu erleichtern. Die wichtigste Voraussetzung ist allerdings, dass sich die Tauchpartner absprechen und sich auch genau an die Signale halten. Siehe hierzu "Übungsbeschreibung". Keine Sonderzeichen einführen! Einfach nur die drei Grundzeichen konsequent verwenden. Übrigens wird jetzt auch klar, warum DIR Taucher fokussierbare Lampen einsetzen. Je höher der Fokus, desto besser kann man die Lampenkommunikation effektiv betreiben - auch am Tag. Der Kreis zeichnet sich klar am Boden ab und ermöglicht überhaupt erst eine Kommunikation. Eine klassische Lampe, wie sie z.B. von Hartenberger, Kowalski und Co. angeboten werden, eignen sich nur bei "kurzer" Distanz zum Boden. Ist ja klar, je weiter man sich vom Boden entfernt, desto schwieriger wird es einen eindeutigen Kreis mittels Lampenkegel zu zeichnen.

Übungsbeschreibung:

Wie geht es denn nun "richtig"? Auch ganz einfach. Ein Kreis ist ein "ok" Zeichen. Handhabung wie gehabt - ist eh immer gleich. Ein senkrechter Strich bedeutet "Achtung/Hinweis". Ein wildes rumfuchteln mit der Lampe ist ein Notsignal. Das war's. Nicht mehr und nicht weniger!

Wenn jeder Taucher diese Regeln beachtet kann man super entspannt tauchen. Es ist nicht mehr notwendig seine Finger anzuleuchten um mit seinem Partner die Standard Signale auszutauschen. Es kann einfach weitergetaucht werden.

Fehlerhaftes Bild Fehlerhaftes Bild Fehlerhaftes Bild

Kurz und bündig:

Setzt es ein! Versucht es! Es lohnt sich! P.S. Führt doch mal ein Experiement durch. Zeichnet einen Kreis mit Eurer Lampe zu einem beliebigen DIR Taucher, der eine GUE Ausbildung hinter sich gebracht hat.

Viel Spaß beim Üben...

Kommentare

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Anmerkung:

Bereits erfolgte Kommentare:

Spezi, 09.11.2014 - 23:00 Uhr
Sehr guter Beitrag. Mein Buddy und ich kommunizieren seit vielen TG eigentlich nur so. Und
bislang hat sich diees System absolut bewährt!

luksas, 22.08.2014 - 07:38 Uhr
Guten Morgen, Ich möchte mir eine tanklampe zulegen. Sie sollte für den
Anfang ein gutes Preis /Leistungsverhältnis bieten. Was haltet ihr von der Tecline
US 15 Goodman? Danke.

jens, 04.01.2012 - 10:00 Uhr
Hallo Jens, \"mehr daraus machen\" würde bedeuten, dass die heute
vorhandene Eindeutigkeit verloren geht, daher bitte keine zusätzlichen Zeichen
einführen. Die drei genannten Zeichen reichen vollständig aus. Alles weitere
wird mit Fingern oder Wetnotes kommuniziert. LG Wilke

jens, 18.12.2011 - 21:24 Uhr
...ich finde es eigentlich erstaunlich das man aus dieser Art der Kommunikation nicht noch
mehr Nutzen ziehen kann. OK,Achtung,Gefahr.Könnte es da nicht noch mehr geben? VG
Jens

Nano, 20.12.2010 - 02:26 Uhr
@Markus: Keine Frage, schlechte Hersteller gibt es überall. Wenn es um Sachen geht
die Innovation erfordern habe ich auch kein Problem damit den Entwicklungsaufwand zu
bezahlen. Aber mal ehrlich: Halcyon Stage Rigging Kit 50 EUR vs. DZ/DUX/... 30 EUR -
Entwicklungsaufwand Null. Halcyon Wing 400 EUR vs. 300 EUR. Halcyon Backplate + Rigging
230 EUR vs. 170 EUR - Ich habe mir einiger Zeit mal ein Angebot machen lassen: Eine
Backplate schneiden und falzen zu lassen kostet inkl. Material in Einzelstückzahlen
ca. 40 EUR. DUI liegt genau auf derselben Linie - 170 EUR für ein Paar Handschuhe,
etc.

Markus Eberhardt, 15.12.2010 - 18:06 Uhr
@Nano: Ich finde nicht, dass Halcyon Produkte übermäßig teuer verkauft
werden, wenn man bedenkt was man beispielsweise bei OMS für nen Wing bezahlt, welches
dermaßen schlechte Qualität hat, dass ich damit niemals tiefer als 5m tauchen
würde. Ich denke, dass es im DIR-Bereich nicht um bestimmte Marken oder den Preis
geht, sondern vielmehr um die Qualität und Zuferlässigkeit des Equipments. Du
kannst das z.B daran erkennen, dass DIR Taucher fast ausschließlich DUI Anzüge
tauchen oder Apeks und Scubapro Atemregler. GUE schreibt niemandem vor, mit Halcyonreglern
zu tauchen. Ich denke, dass der GUE Präsident Halcyon gegründet hat, um
Equipment herzustellen, welches für den DIR oder TEC Bereich wirklich sehr gut
geeignet ist.

Nano, 09.11.2010 - 21:40 Uhr
@Oleg Wie gesagt, ich finde die Seite super, und bin immer wieder begeistert mit wieviel
Liebe zum Detail die einzelnen Artikel geschrieben sind. Ich möchte gar nicht wissen
wieviel Zeit es gekostet hat alleine die ganzen Fotos zu machen... Ich habe selber den
größten Teil der Ausrüstung nach DIR konfiguriert, weil es in vielen
Punkten einfach die durchdachtesten/überzeugendsten Konzepte hat. Was aber nicht
zwangsläufig bedeutet, dass es diese Konzepte woanders nicht auch gäbe, oder
schon vor DIR gegeben hätte. Insofern bin ich immer etwas empfindlich, wenn damit
für DIR geworben wird. Vielleicht bin ich auch einfach etwas übersensibel vom
ganzen Surfen auf den vielen DIR-Seiten mit Missionscharakter (zu denen ich diese
ausdrücklich NICHT zähle!). Mal am Rande: Ich denke, Standardisierung ist
sehr sinnvoll. Allerdings muss man dann sehr aufpassen, dass kritische Auseinandersetzung
und dadurch Weiterentwicklung nicht ausgebremst bzw. auf einige wenige konzentriert wird.
Ich könnte mir Gründer einer Firma, die alles zum doppelten regulären Preis
verkauft, jedenfalls nichts besseres vorstellen, als ein System, das aufgrund des
Standardisierung jeden zwingt, genau das Equipment zu kaufen, das ich anbiete...

Oleg, 08.11.2010 - 19:41 Uhr
@Nano. Es stimmt, dass die Sporttauchverbände die Zeichen OK sowie
\"Problem\" schulen. Im DIR Tauchen, was nicht unbedingt DIR/GUE bedeuten
muß, gibt es viele andere standartisierte Abläufe im Bezug auf
Lampenkommunikation. Es sind die Zeichen \"schneller\", \"weg
weisen\", \"ich sehe Dein Licht nicht\", und so weiter. Sind diese auch
jedem Sporttaucher bekannt? Auf diesen Seiten konnte ich für mich in der ersten
Reihe klare Aufstellungen entnehmen, Wie was wird im DIR gemacht und warum. Deine Meinung,
dass hier mit GUE geworben wird, kann ich nicht teilen.

Nano, 07.11.2010 - 07:36 Uhr
Also der Rest der Seite ist ja super, aber DAS als Vorteil einer GUE-Ausbildung
anzuführen finde ich geringfügig übertrieben... Ich habe das im allerersten
Nachttauchseminar gelernt und bin noch mit keinem (Sport-)Taucher getaucht, der NICHT auf
das \"OK\"-Lichtsignal reagiert hätte. Nichts gegen DIR/GUE, die Konzepte
sind ja gut, aber es wäre einfacher, sie gut zu finden, wenn sie etwas neutraler und
objektiver (und ohne Absolutheitsanspruch) dargestellt würden. Seit mir klar geworden
ist wer Gründer von GUE und wer Gründer von Halcyon ist, gehen bei mir bei
übermäßiger Werbung für DIR/GUE immer die Alarmglocken an...